Ich habe auf meinem Blog schon oft darüber geschrieben, was man bei Depressionen tun kann oder wie man mit ihnen umgeht. Ich habe aber noch nie wirklich darüber gesprochen, was sie eigentlich sind und wie man sie erkennen kann. Und da das Erkennen eigentlich immer der erste Schritt ist, möchte ich heute darauf eingehen.
Im Laufe Ihres Lebens erkranken zwischen 16 und 20 Menschen von 100 mindestens ein Mal an einer Depression. Das heißt jede/r fünfte! Die Wahrscheinlichkeit diese Krankheit zu bekommen ist also ziemlich hoch. Bei Frauen ist sie sogar doppelt so hoch wie bei Männern. Umso wichtiger ist es, zu wissen, worum es bei solch einer Krankheit geht.

Die Depression ist eine sehr ernstzunehmende Krankheit, die das Denken, Handeln und Fühlen einer Person beeinflusst. Wichtig ist es, sie von Trauer oder Niedergeschlagenheit abzugrenzen, auch wenn das nicht immer ganz leicht ist.
Eine Depression ist grundsätzlich durch eine Beeinträchtigung der Stimmung, Niedergeschlagenheit, Verlust von Freude, emotionale Leere, Interessensverlust, Antriebslosigkeit und noch einige andere Symptome gekennzeichnet.
Die Depression ist in den letzten Jahrzehnten immer häufiger geworden und wird auch in immer jüngeren Altersgruppen erfasst.

Das mag nun ein wenig trocken klingen, aber dies sind die Hauptsymptome einer Depression:
- Depressive Stimmung in einem für den Betroffenen deutlich abnormen Ausmaß, die meiste Zeit des Tages, fast jeden Tag, weitgehend unbeeinflusst durch äußere Umstände und mindestens zwei Wochen anhaltend
- Verlust von Interesse oder Freude an Aktivitäten, die normalerweise angenehm sind
- Verminderter Antrieb oder erhöhte Ermüdbarkeit
- Verlust von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl
- Unbegründete Selbstvorwürfe oder ausgeprägte und unangemessene Schuldgefühle
- Wiederkehrende Gedanken an den Tod oder Suizid oder suizidales Verhalten
- Klagen über oder Anzeichen für vermindertes Denk- oder Konzentrationsvermögen wie Unentschlos-senheit oder Unschlüssigkeit
- Änderung der (psychomotorischen) Aktivität mit Unruhe oder Hemmung (subjektiv oder objektiv)
- Schlafstörungen jeder Art
- Appetitverlust oder gesteigerter Appetit mit entsprechender
- Gewichtsveränderung
Diese Symptome klingen sehr kompliziert, ich habe sie in anderen Beiträgen ein bisschen verständlicher aufbereitet.
Man unterscheidet je nach Anzahl der Symptome zwischen einer leichten (mind. 4 ) mittleren (mind. 6) und schweren Depression (mind. 8). Um eine Depression diagnostiziert zu bekommen, müssen die Symptome für eine Dauer von mindestens zwei Wochen vorhanden sein, was aber allgemein stark diskutiert wird. Bei mir persönlich ist sie schon einige Monate/Jahre vorhanden gewesen, bevor sie überhaupt diagnostiziert wurde. Das kann individuell stark variieren.
Auf der Seite der Deutschen Depressionshilfe kannst du einen Selbsttest machen, der als Hilfestellung dient, um die Depression zu erkennen. Hier muss ich aber noch einmal betonen, dass er genau das ist: eine Hilfestellung und keine Diagnostik. Wenn Du das Gefühl hast du könntest vielleicht eine Depression haben, dann wende Dich auf jeden Fall an einen Arzt deines Vetrauens. Den Test findest du hier:
https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/selbsttest-offline

Für eine Depression kann es sehr viele Ursachen geben. Wichtig ist außerdem zu erwähnen, dass es häufig ein Zusammenspiel dieser Gründe ist, der zur Krankheit führt. Meist ist es nicht nur ein Grund, sondern viele kombiniert. Außerdem sind es nicht bei jeder Person die gleichen Gründe, die eine Depression auslösen. Nur weil die eine Person dies und das erlebt und eine Depression hat, muss die andere, die dies und das auch erlebt hat nicht unbedingt auch eine Depression entwickeln. Die Krankheit äußert sich bei jedem/jeder anders!
Mögliche Ursachen könnten sein:
- genetische Faktoren (nicht nur ein Gen, sondern ganz viele zusammen!)
- hormonelle Einflüsse
- Persönlichkeitsfaktoren, z.B. mangelndes Selbstvertrauen
- belastende traumatische Erlebnisse: z.B. Gewalt/Missbrauch ….
- Verlusterlebnisse (z.B Tod eines Nahestehenden, Scheidung der Eltern etc.)
- Psychische Faktoren: z.B. anhaltender Stress, Einsamkeit, Überforderung …
Alle Ursachen und Auslöser sind noch lange nicht geklärt und es kommen immer wieder neue dazu!

Die gute Neuigkeit: sie sind heilbar. Darauf wie man sie heilen kann werde ich in einem anderen Post noch einmal ganz genau eingehen. Aber hier erstmal das Wichtigste. Grundsätzlich gibt es inzwischen sehr viele Wege, die man einschlagen kann, sodass man sogar selbst wählen kann unter zum Beispiel:
- Medikamenten (häufig Trizyklische Antidepressiva oder SSRIs)
- Psychotherapie (z.B. kognitive Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologische Therapie)
- Gehirnstimulation (Klingt gruseliger als es ist und eher selten)
- Lichttherapie
- Therapeutischer Schlafentzug (Wachtherapie)
- Allgemein auch Veränderungen im Lifestyle (Diät, Bewegung, Mindfulness…)
- Elektrokrampftherapie EKT (auch das klingt gruseliger als es ist)
Zusätzlich zu diesen Methoden gibt es viele mehr, die bei Depressionen helfen können. Falls Du über eine dieser Methoden mehr wissen möchtest, kann ich auch dazu einen Beitrag verfassen. Schreibe es gerne in die Kommentare 🙂

Hausärztinnen sind vorerst immer eine gute Anlaufstelle. Sie können dich zu PsychologInnen oder PsychiaterInnen überweisen oder dir direkt Hilfe bieten.
Gehst Du noch zur Schule oder studierst du findest du dort auch immer einen Anlaufstelle.
Auch hier habe ich schon einmal einen Beitrag dazu verfasst wie du schnell Hilfe finden kannst.
Das Wichtigste: gib nicht auf, du bist nicht alleine!

Information ist eines der wichtigsten Dinge überhaupt und auch etwas, das in psychotherapeutischer Behandlung sehr viel stattfindet. Ich kann dir zusätzlich zu meinem Blog zum Beispiel folgende Internetseiten empfehlen:
https://www.deutsche-depressionshilfe.de/start
https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/psychologie/depression-ursache-behandlung/#c1590622176
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/depression.html
Auch auf YouTube gibt es inzwischen sehr viele Videos, die die Krankheit gut erklären. Falls Du lieber Podcasts hörst, gibt es auch hiervon sehr viele, die ich empfehlen kann.
Weitere meiner Blogposts zur Information wären zum Beispiel:
Psychotherapie
Eure Fragen zu Depressionen
Welches Therapieverfahren ist für mich das Richtige?
Hast du eine Frage?
Dann kannst du dich zum Beispiel in den Kommentaren oder auf Instagram (@may.you.live) jederzeit bei mir melden 🙂
Also Ekt und gehirnsimulation würden mich echt interessieren 🙂
LikeGefällt 1 Person
dann werde ich darauf eingehen 🙂
LikeLike
Wenn erlaubt würde ich dies gerne sowas wie rebloggen.
LikeLike
klar, sehr gerne 🙂
LikeGefällt 2 Personen
🤣 wenn ich es denn hinkriege.
LikeLike
Hat dies auf 🧩 Fusseln und Holla die Waldfeen 🧩 rebloggt.
LikeLike