Burnout

Das heutige Thema ist ein Thema, das häufig auf die leichte Schulter genommen wird. Ich möchte über den Burnout sprechen, der leider immer häufiger vorkommt. Unsere Gesellschaft verändert sich stetig, wir sind inzwischen eine Art Leistungsgesellschaft, in welcher es nicht gerne gesehen wird, wenn man mal Pause macht. Wir leben auch in einer Gesellschaft, in der Arbeit hoch und psychische Krankheiten niedrig angesehen werden. Ich möchte hier nun ein wenig über den Burnout aufklären: Ursachen, Symptome, Prävention, aber auch was man dagegen tun kann. Ich werde hier Informationen aus spannenden Vorträgen und aus meinen Vorlesungen einbauen, aber auch Podcasts oder Videos zu diesem Thema integrieren.

WAS IST DER BURNOUT?

Der Burnout wurde nun im ICD-11 (International classification of disease) endlich offiziell als Syndrom anerkannt und definiert.

Die WHO beschreibt Burn-out als Syndrom aufgrund von „chronischem Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird“. Das Syndrom hat laut ICD-11 drei Dimensionen: 

  • ein Gefühl von Erschöpfung,
  • eine zunehmende geistige Distanz oder negative Haltung zum eigenen Job und
  • ein verringertes berufliches Leistungsvermögen.

Zudem weist die WHO darauf hin, dass der Begriff Burn-out ausschließlich im beruflichen Zusammenhang und nicht „für Erfahrungen in anderen Lebensbereichen“ verwendet werden sollte. 

BUNROUT UND DEPRESSION

Burnout und Depression sind sich ähnlich, sind aber keinesfalls das Gleiche. Die Symptome sind sich ähnlich und können auch die einer Depression sein. Jeder ist es so, dass das Burnout, wie bereits in der Definition erwähnt, sich „ausschließlich“ auf die Arbeit bezieht. Eine Depression ist allgemeiner und lässt sich auch auf andere Lebensbereiche übertragen. Natürlich kann man ein Burnout und eine Depression haben. Oft ist es auch so, dass sich ein Burnout unbehandelt zu einer Depression entwickeln kann. Allerdings kann man nicht von einer Depression zu einem Burnout kommen. Ich hoffe die Unterscheidung ist halbwegs klar geworden, auch wenn die Grenzen natürlich verschwimmen.

URSACHEN

Für ein Burnout gibt es die verschiedensten Ursachen und Männer und Frauen können gleichermaßen betroffen sein. JEDER kann betroffen sein, in JEDEM Beruf und in JEDEM Alter. Ja, man kann auch in jungem Alter davon betroffen sein.Grundsätzlich kommt der Burnout in Berufen, die viel mit Menschen zu tun haben, sehr emotional sind und in denen viele Entscheidungen getroffen werden müssen häufiger vor. Dazu gehören zum Beispiel: Berufe im Dialogmarketing, in der Haus-, Alten- und Familienpflege, bei Aufsicht- und Führungskräften aber auch beispielsweise bei Lehrkräften. Bedeutet aber natürlich nicht, dass der Burnout nicht auch in anderen Berufen auftreten kann, heute ist es eher noch mehr verteilt und nicht mehr eindeutig in diesen Berufen.

Meistens übersteigt das Anspruchsniveau da Kontrollniveau bei weitem.

Außerdem gibt es natürlich sehr viele Stressoren, die sehr unterschiedlich wirken können. Zeitdruck, ein lauter Arbeitsplatz, eine schlechte Atmosphäre, zu wenig Mitbestimmungsrecht, zu wenig Anerkennung, zu wenig Licht usw. Auch zu viel Arbeit und zu wenig Pausen können Teil der Auslöser sein.

Wichtig ist mir außerdem zu sagen, dass ein Burnout nicht unbedingt bedeutet, dass man nicht gerne arbeitet oder keinen Spaß an seiner Arbeit hat. Er kann komplett unabhängig davon auftreten.

Wie ich bereits erwähnt habe gibt es natürlich auch soziokulturelle Ursachen, wie Beispielsweise eben diese Leistungsgesellschaft oder Ähnliches. Ich habe hier noch einmal eine Übersicht mit den wichtigsten Ursachen Zusammengestellt. Die Genetik spielt zwar eine Rolle, diese ist aber erstaunlich gering. Und natürlich gibt es ebenso viele persönliche Faktoren, wie zum Beispiel falsche Glaubenssätze oder zu hohe Ansprüche an sich selbst.

WIE ERKENNE ICH EINEN BURNOUT?

Wie auch oben bereits in der Definition genannt, gibt es drei Dinge, die für den Burnout sehr typisch sind.

  • Emotionale Erschöpfung
  • Distanzierung – Gleichgültigkeit
  • Leistungsabfall

Es gibt aber natürlich auch andere Anzeichen, die auf ein Burnout hindeuten können. Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen, Zynismus, Überforderung, sozialer Rückzug, aber auch zum Beispiel Bluthochdruck oder Verspannungen.

Auf dieser Website gibt es Formulare, die helfen können ein Burnout zu spezifizieren. Natürlich ersetzen sie keine Diagnose oder Ähnliches! Du wirst außerdem viele weiteren Informationen zum Burnout finden.

http://www.burnoutassessmenttool.be

Auch unter diesem Link kannst du verschiedene Informationen finden https://www.gezeitenhaus.de/suchergebnisse.html

Und auch was die Symptome angeht, habe ich noch einmal eine grobe Übersicht erstellt.

PRÄVENTION/WAS KANN ICH TUN?

Grundsätzlich gilt: Merkst du, dass es dir immer schlechter geht und hast du das Gefühl vielleicht könnte es ein Burnout sein, solltest du unbedingt zum Arzt/Hausarzt gehen, damit dir geholfen werden kann. Es kostet Mu sich helfen zu lassen, aber meiner Meinung nach ist es essentiell.

Erstmal möchte ich sagen, dass weniger arbeiten nicht unbedingt die Lösung sein muss. Es spielen noch so viele andere Faktoren mit rein, dass man eventuell ganz wo anders ansetzen muss.

IN DER ARBEIT

Wie kann Prävention in der Arbeit aussehen? Naja erstmal ein angenehmes Arbeitsklima schaffen, regelmäßig nach Mitarbeitern und ihrem Wohlbefinden fragen, Grenzen setzen und sich an diese halten. Auch vielleicht an seinen Soft-Skills zu arbeiten kann einiges bewirken: Teambuidling und Coachings zu Konfliktmanagement. Wie gehe ich mit Konflikten um? Wie kann ich aus ihnen gestärkt hervorgehen? Wichtig ist es auch genügend Entscheidungsfreiheit zu haben, nicht immer die gleichen/gleichtönigen Aufgaben zu machen und Aufstiegschancen zu haben. Das alles trägt zur Prävention des Burnouts bei und an all diesen Sachen kann man auch bei einer Erkrankung ansetzen.

INNERE FAKTOREN

Zu inneren Faktoren würde ich zum Beispiel Glaubenssätze zählen. Ich muss jetzt arbeiten, ich darf nicht vor 20 Uhr aufhören, ich muss leistungsfähig sein. Ich glaube solche Dinge hat sich jeder schon einmal irgendwie gedacht. Wie kann man vielleicht positivere Gedanken finden oder diese umformen? Wie wäre es mit: ich darf arbeiten, es ist okay Pause zu machen. Man ist nicht wehleidig, faul oder dumm nur weil man mal Pause macht oder eben nicht „leistungsfähig“ ist. Vielleicht hilft es auch ganz genau in dich hineinzustürzen und zu überlegen, was jetzt genau die Sache ist, die einen besonders gestresst hat. Sind es zu hohe Erwartungen? Sind es meine Erwartungen oder die der anderen? Für wen tue ich das, was ich tue?

ÄUßERE FAKTOREN

Ich habe bereits Dinge wie beispielsweise Lärm oder zu wenig Licht erwähnt. Aber auch Hitze und Kälte und ganz andere Dinge können zu einem Burnout beitragen. Frage dich: Kann ich irgendwas davon verändern? Kann ich zum Beispiel ab jetzt Ohrstöpsel oder ähnliches verwenden? Auch Pendeln kann beispielsweise eine Belastung sein. Auch hier kann man sich überlegen: Wie kann ich es angenehmer machen? Gibt es eine andere Verbindung? Kann ich das alles vielleicht anders gestalten? Vielleicht kann man auch sein Zeitmanagement anders gestalten. Natürlich ist es anfangs schwer, aber vielleicht liegt darin die Lösung.

MEDITATION / ACHTSAMKEIT

Es gibt Studien, in denen tatsächlich nachgewiesen wird, dass sich Meditieren gut auf die Gesundheit auswirkt. Hat man ein Burnout kann es vielleicht sein, dass man sein Selbstwahrnehmungsgefühl verloren hat und Signale, die einem der Körper sendet nicht wahrnimmt. Vielleicht hat man das Gefühl nichts zu leisten, obwohl man eigentlich schon den ganzen Tag ziemlich viel abgearbeitet hat. Hier ist es wichtig etwas Achtsamkeit in seinen Alltag zu integrieren. Versuchen ganz bewusst auf sich und seine Bedürfnisse zu hören, sich ein paar Minuten dafür zu nehmen. Wie lange arbeite ich jetzt schon tatsächlich? Habe ich schon gegessen? Ist mir vielleicht kalt? Brauche ich einen Ortswechsel?

LERNEN ZU ENTSPANNEN

Entspannen gehört genauso zum Beruf, wie das Arbeiten an sich. Vielleicht ist es noch wichtiger. Leider ist es so, dass man dieses Entspannen oft lernen muss, denn zunächst hat man wahrscheinlich eher ein schlechtes Gewissen. Es gibt tausende Arten von Entspannungen und du kannst alles Mögliche ausprobieren. Dabei handelt es sich nicht nur um ein heißes Bad oder das Wohlfühlessen. Es können genauso gut aktive Aktivitäten wie Joggen oder Ähnliches sein. Versuche solche Dinge aktiv in deinen Alltag zu integrieren und setze dir dafür vielleicht sogar konkrete Termine!

Ihr seht, die Sache mit dem Burnout ist sehr komplex und auch die Forschung ist noch nicht so weit, dass man sagen kann es gibt die EINE Sache, die einfach immer hilft. Aber das bisschen, das man weiß sollte man auf jeden Fall nutzen und versuchen jetzt schon in seinen Alltag zu integrieren, damit es gar nicht mehr soweit kommen kann, dass man ausbrennt. Burnouts sind extrem ernst zu nehmen und ich hoffe ich konnte in diesem Beitrag ein wenig aufklären.

Falls du Erfahrungen, Fragen oder Tipps hast, freue ich mich auf deinen Kommentar!

Hier habe ich nun auch Podcasts und Videos, die ich dir sehr ans Herz legen kann.

Veröffentlicht von mayyoulive

g e t b u s y l i v i n g

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