„Was kann ich für dich tun, damit es dir besser geht?“.
„Nichts“ „Ich weiß es nicht.“ Schweigen.
Lange Zeit wusste ich es nicht, abgesehen davon hatte ich oft überhaupt keine Kraft, um zu reden. Ich hatte Kraft zu gar nichts.
Doch mit der Zeit habe ich gemerkt, dass es einige Dinge in meinem Alltag gibt, die mir helfen können. Dinge, die ich selber machen kann. Dinge, die auch andere für mich tun können. Es kann gut sein, dass diese Dinge anderen weniger helfen, aber ein Versuch ist es zumindest wert.
Eine Sache, die mir sicherlich hilft, ist die Atmosphäre in meinem Zimmer. Vor allem abends, wenn alles dunkel ist, man in seinen Gedanken ertrinkt und Angst vor dem Einschlafen hat. Lichterketten und Kerzen haben mir wahnsinnig geholfen mit ihrem warmen gemütlichen Licht, die Kälte in mir zumindest ein kleines bisschen zu vertreiben.

Was mir außerdem hilft: Erinnerungen auf dem Handy. Es kann einem schwer fallen daran zu denken positiv zu sein, wenn man den ganzen Tag mit überleben beschäftigt ist. Eine kleine Erinnerung kann helfen.

Mein Haustier. Meine Katze schafft es immer mich ein bisschen zu trösten. Sei es, weil ich mit ihr kuscheln und spielen kann oder einfach nur weiß, dass ich nicht alleine bin.

Briefe und Karten
Zum Geburtstag und so weiter habe ich oft von Familien und Freunden Briefe bekommen, dass ich ihnen wichtig bin, sie mich lieb haben und mich schätzen. In schlimmen Momenten lese ich sie mir durch und sie machen mir Mut.
Tagebuch schreiben
Gedanken aufschreiben. Gedanken loswerden. Einfach nur, damit sie woanders herumspuken als im Kopf.
Positiv-Buch schreiben
Sich bewusst machen, dass nicht alles scheiße ist. Sie bewusst machen, dass es auch positive Dinge gibt. Aufschreiben, weshalb man stolz auf sich ist, wenns ist, dass man sich am Morgen die Zähne geputzt hat.
Musik
Mein Notfallset

Der Notfallplan
Nicht nur das Notfalles ist in meinem Fall wichtig. Es gibt so viel mehr auf das ich achte, sobald ich irgendwo hingehe.
Wo ist das nächste Klo?
Wo ist der nächste Ort, an dem ich alleine wäre?
Gibt es hier jemanden, dem ich vertraue?
Kann mich jemand im Notfall holen bzw. würde ich schnell irgendwie nach Hause kommen?
Habe ich Empfang?
Das sind alles Dinge, die ich inzwischen Automatisch abkläre, falls ich unter anderen Menschen einen Zusammenbruch bekommen sollte. Ich fühle mich so sicherer. Es ist schon öfters passiert als ich an beiden Händen abzählen könnte und war mir bisher immer eine gute Hilfe.
Notfallgedanken
Diese Gedanken sage ich mir immer wieder fast wie ein inneres Mantra vor.

Blackroll
Lockert alles ein bisschen auf, auch, wenn man es nicht denkt.
Wärmeflasche und Kuschelsocken
Hilft mir vor allem im Winter und ermöglicht es mir mich mit mir selbst ein kleines bisschen wohler zu fühlen.
Die guten alten kalten Löffel aus der Gefriertruhe

Kaltes Wasser oder Kühlpacks tuns auch.
Posivitivität im Zimmer
Massagen
Man selbst merkt gar nicht wie verspannt man ist, bevor nicht einer kommt und einen am Nacken massieren. Zunächst habe ich mich immer sehr gesträubt mich massieren zu lassen. Aber nach einer Zeit habe ich gemerkt wie entlastend es wirken kann.
WAS BEI MIR GAR NICHT GEHOLFEN HAT:
- Meistens konnte ich vor lauter Traurigkeit nichts essen. Ich hatte einfach keinen Appetit. Da hat auch mein absolutes Lieblingsessen nichts gebracht.
- Sport. Vielleicht hat Sport langfristig positive Wirkungen auf meine Gesundheit. Ich will hier auch nicht sagen, dass Sport nicht hilft. Es hat nur keine sofortige Wirkung auf meine Gefühle. Die anderen hier genannten Sachen wirken meistens sofort. bei Sport fühlt es sich bei mir nie so an.
- An die Luft gehen. Wenn es mir heute schlecht geht gehe ich an die Luft und suche Ablenkung. Aber in den schwersten Zeiten war es für mich eher eine sofortige Überforderung an die Luft gehen zu müssen und war eine noch größere Überforderung.
- Mich mit Freunden treffen
- Ein Bad
- Darüber reden: Klar man sollte über das, was man fühlt reden. Man sollte nicht alles in sich reinfressen. Aber in diesen Momenten hilft mir reden nicht. Oder zumindest zum reden gezwungen zu werden. Wenn ich reden will rede ich und wenn nicht dann nicht. Aber in solchen Momenten möchte ich nicht reden.